Newsletter des FiReF

Forum für interdisziplinäre Religionsforschung in Göttingen

Adrian Kammerer, M.A.

Kammerer-FotoErgebnis der Dissertation in einem Satz:

In meiner Dissertation habe ich die Verbreitung einer neuen Ordensregel im deutschsprachigen Raum des ausgehenden Mittelalters untersucht und herausgearbeitet, wie die Regel einerseits bestehende religiöse Gruppen beeinflusste, jedoch auch unter deren Einfluss verändert wurde.

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In Göttingen seit: Oktober/2022

Studienfächer (Studienort): Promotion in Mittelalterlicher Geschichte (Köln), Master in Mittelalterstudien (Köln), Bachelor in Geschichtswissenschaft & Katholischer Theologie (Tübingen)

Aktuelle Beschäftigung: Wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt „Eremitismus und die Kultur der Einsamkeit im mittelalterlichen Reich, 900–1300“ (Leitung: Prof. Dr. Frank Rexroth, Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte)

Forschungsschwerpunkte und Schwerpunkte in der Lehre: Geschichte des Dominikanerordens im Mittelalter, Geschichte religiös motivierter Einsamkeit

Woran haben Sie zuletzt gearbeitet?

In dem DFG-Projekt, in dem ich arbeite, wollen wir mithilfe einer Datenbank einen vollständigen Überblick über Eremit:innen im mittelalterlichen Deutschland von 900–1300 gewinnen. Zunächst haben wir damit begonnen, bereits digitalisierte Literatur systematisch nach Einsiedler:innen zu durchsuchen, sowie Suchstrategien für die Erschließung analoger Bestände zu entwickeln. Zudem befasste ich mich mit der Drucklegung meiner im Oktober 2022 verteidigten Dissertation, die hoffentlich noch dieses Jahr abgeschlossen wird.

Was steht als Nächstes an?

Nachdem der Workflow für die Befüllung unserer Datenbank in Schwung gekommen ist, werde ich mich verstärkt meinem Teilprojekt zuwenden. In diesem möchte ich die ideellen Grundlagen religiös motivierter Einsamkeit im Mittelalter herausarbeiten und zeigen, welche Diskurse der Weltflucht die Einsiedler:innen motivierten. Dafür wird es nötig sein, zunächst einen geeigneten Quellenbestand abzugrenzen – vor Augen habe ich momentan vor allem Hagiographie des 10. bis 13. Jahrhunderts. Besonders freue ich mich auf die Göttinger Studierenden, denn ab dem Sommersemester werde ich die Lehrenden in der Mittelalterlichen Geschichte verstärken!

Was ist für Sie das Besondere an der Göttinger Religionsforschung?

Für mich als Mittelalterhistoriker ist die Zusammenarbeit der Universität mit der Germania Sacra von großer Bedeutung, einem Projekt, das an der Göttinger Akademie der Wissenschaften die deutsche Kirchengeschichte erschließt. Als Absolvent eines interdisziplinären Graduiertenkollegs schätze ich die bunte Forschungslandschaft einer großen Universität wie Göttingen umso mehr und würde mich sehr freuen, künftig mit Religionsforscher:innen aus anderen Fächern in Kontakt zu treten!

Weitere Informationen unter:

https://www.uni-goettingen.de/de/667183.html