Newsletter des FiReF

Forum für interdisziplinäre Religionsforschung in Göttingen

Jörg von Alvensleben, M.Ed.

SFB_1136_CM116

 

Anliegen der Dissertation in einem Satz:

In meiner Dissertation will ich aufzeigen, wie Proklos in der Platonischen Theologie Theologie betreibt und dass seine Lehren aufgrund der verschiedenen zugrundeliegenden philosophischen und theologischen Konzepte, Begrifflichkeiten und Traditionen nicht immer eine kohärente Einheit ergeben.

In Göttingen seit: mit kurzer Unterbrechung seit WS 2009/10

Studienfächer (Studienort): Studium der Deutschen, Lateinischen und Griechischen Philologie (Göttingen und Université de Reims Champagne-Ardenne), später Philosophie und Vertiefung in Religionswissenschaft

Aktuelle Beschäftigung: wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Religionswissenschaft (Lehrstuhl Tanaseanu-Döbler)

Forschungsschwerpunkte und Schwerpunkte in der Lehre: Religion und Philosophie in der Antike, insbesondere Neuplatonismus bei Plotin und Proklos, daneben aber auch generell Interesse an griechischer und lateinischer Literatur und ihrer Rezeption sowie an der Religionsphilosophie des 19. Jh.

Woran haben Sie zuletzt gearbeitet?

Ich arbeite an meiner Dissertation zu der „Platonischen Theologie“ des griechischen Neuplatonikers Proklos (5. Jh. n. Chr.). Dieser versucht darin, ein System aus Götterhierarchien und Seinsprinzipien anhand der wichtigsten Platon-Dialoge zu konstituieren. Ich frage in meiner Arbeit nach der inhaltlichen Kohärenz und den inhaltlichen und begrifflichen Unschärfen der Lehre, nach dem Umgang mit Platon-Texten und generell danach, wie Proklos die göttlichen Wesen beschreibt. Außerdem habe ich an einem Artikel über den lateinischen Brief-Autor Fronto gearbeitet: Fronto schreibt an seinen ehemaligen Schüler, den Kaiser Mark-Aurel, einen feinsinnigen und ironischen Brief, warum es sich auch für einen Philosophenkaiser wie Markus gehöre, seine Ferien am Meer zu genießen, anstatt dort seinen Amtsgeschäften nachzugehen.

Was steht als Nächstes an?

Nächstes Jahr möchte ich meine Dissertation einreichen, dafür muss noch viel getan werden. Ich will zudem meine Übersetzung der „Platonischen Theologie“ des Proklos ins Deutsche vollenden, welche zwar in Rohform bereits vorliegt, aber einer grundlegenden Revision bedarf. Da das Werk mit etwa 400 Computerseiten sehr lang ist, wird auch das noch viel Zeit und Arbeit in Anspruch nehmen.

Was ist für Sie das Besondere an der Göttinger Religionsforschung?

Die Göttinger Religionsforschung profitiert davon, dass viele verschiedene Disziplinen ihre jeweiligen Schwerpunkte in Forschung und Lehre einbringen. Bevor ich an das Institut für Religionswissenschaft gekommen bin, war ich im SFB 1136 „Bildung und Religion“ angestellt und habe dort die unterschiedlichen Zugänge und Untersuchungsgebiete sowie den Dialog miteinander als sehr bereichernd und inspirierend empfunden.

Weitere Informationen unter:

https://www.uni-goettingen.de/de/558686.html