Workshop: Scharia im Wandel, 29.-30. September
Für gläubige Muslim*innen ist die Scharia der Ort zur Bestimmung von Normen des rechten Verhaltens in allen Lebensbereichen. Sie begründet eine bestimmte Lebensführung nach den Normen und Werten des Islam. Durch digitale Medien, die heute ein fester Bestandteil des Alltags vieler Menschen geworden sind, haben sich die Wege und Formen des Fatwa–Wesens und der religiösen Selbstvergewisserung verändert. So können muslimische Gläubige heute einfach auf unterschiedliche Online–Dienste zurückgreifen, anstatt eine Fatwa beim Mufti bzw. Imam vor Ort einzuholen. Nicht nur staatliche Institutionen und Organisationen islamisch geprägter Gesellschaften haben die Möglichkeiten digitaler Medien erkannt und sie als Kommunikationsmedium innerhalb der muslimischen Gemeinschaft eingesetzt. Auch islamistische Gruppierungen machen davon Gebrauch, um ihre Interpretation des Islam zu propagieren.
Der geplante Workshop widmet sich der Bedeutung und dem Wandel islamisch–religiöser Autorität im digitalen Zeitalter, mit Fokus auf der Lebenssituation der Muslim*innen im Migrationskontext.
Organisator: Dr. Mahmud El-Wereny (Institut für Soziologie)
Gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung