Newsletter des FiReF

Forum für interdisziplinäre Religionsforschung in Göttingen

Helene Hild, Mag. Theol.

Foto Helene HildThema der Dissertation in einem Satz:

In meiner Dissertation untersuche ich unterschiedliche Topoi der frühchristlichen Schöpfungslehre und möchte herausfinden, welchen Beitrag Theophilos von Antiochia mit seinem Werk Ad Autolycum (ca. 180 n. Chr.) zu deren Entwicklung leistet.

In Göttingen seit: 10/2019

Studienfächer (Studienort): Evangelische Theologie (Hamburg, Dublin, Göttingen)

Aktuelle Beschäftigung: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für die Geschichte des Christentums und seiner interreligiösen Beziehungen (Prof. Dr. Tobias Georges), Theologische Fakultät

Forschungsschwerpunkte und Schwerpunkte in der Lehre: Schöpfung, 2. Jahrhundert nach Christus

 

Woran haben Sie zuletzt gearbeitet?

In der vorlesungsfreien Zeit habe ich in diesem Jahr viele Tagungen besucht, unter anderem das alle vier Jahre stattfindende weltweite „Familientreffen“ der patristischen Forschung in Oxford. Dort habe ich einen Vortrag über die creatio ex nihilo gehalten. Theophilos schreibt als erster Christ, dass die Welt nicht aus präexistenter Materie geschaffen wurde, wie die Philosophen seiner Zeit behaupteten, sondern ex nihilo – aus nichts. Außerdem bin ich dort das erste Mal vielen Menschen persönlich begegnet, die ich bisher nur aus ihren Veröffentlichungen kennenlernen durfte. Im Anschluss daran habe ich meinen Vortrag zu einem Aufsatz für den Tagungsband umgeschrieben und bin jetzt gespannt auf die Ergebnisse des Peer Review-Verfahrens.

Was steht als Nächstes an?

Gerade lese ich mich in das Thema meiner nächsten Lehrveranstaltung ein, eine Übung über Antijudaismus in der Alten Kirche. Dieses Thema ist auch für mein Dissertationsprojekt interessant, da Theophilos im Gegensatz zu vielen seiner christlichen Zeitgenossen eher neutral statt offen feindselig über Juden spricht und auch jüdische Quellen aufgreift. Die Arbeit an meinem Artikel zur creatio ex nihilo nutze ich als Vorbereitung für ein Kapitel meiner Dissertation, das sich mit diesem Thema bei Theophilos und seinen Zeitgenossen befassen soll.

Was ist für Sie das Besondere an der Göttinger Religionsforschung?

Durch die physisch und persönlich kurzen Wege ist es in Göttingen leicht möglich, sich mit Forschenden verschiedener Fachrichtungen auszutauschen und zu vernetzen. Dabei lerne ich immer wieder neue Perspektiven auf eigene und fremde Themen kennen, was ich als sehr bereichernd empfinde.

Weitere Informationen unter:

https://www.uni-goettingen.de/de/70076.html