Dr. Stefanie Lenk
Ergebnis der Dissertation in einem Satz:
Mein Buch zeigt anhand von Untersuchungen an Dekorationen spätantiker Taufräume in Nordafrika, der iberischen Halbinsel und Italien, dass in einigen dieser Räume christlicher Identitätsbildung nicht nur die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Christen, sondern auch zur Gemeinschaft der Römer verhandelt wurde.
In Göttingen seit: 02/2020
Studienfächer (Studienort): Kunstgeschichte, Geschichte, Kuratierungsstudien, Mittelalterwissenschaften (Berlin, Florenz, London und Oxford)
Aktuelle Beschäftigung: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Mittelalterliche Kunstgeschichte an der Philosophischen Fakultät
Forschungsschwerpunkte und Schwerpunkte in der Lehre: Material Religion des spätantiken Mittelmeerraums, universitäre Sammlungsgeschichte religiöser Artefakte im 19. und 20. Jh., Bild und Häresie im 13. Jahrhundert
Woran haben Sie zuletzt gearbeitet?
Ich befasse mich gerade mit einer unliebsamen Aufgabe, nämlich damit, die Bildrechte für die Abbildungen in meinem Buch Roman Identity and Lived Religion. Baptismal Art in Late Antiquity, das bei Cambridge University Press erscheinen soll, anzufragen. Parallel dazu arbeite ich am nächsten Projekt: Dank der großzügigen Unterstützung der Unistiftung und in Zusammenarbeit mit der SUB erarbeiten wir die erste Übersetzung der antihäretischen Streitschrift De altera vita des spanischen Bischofs Lucas von Tuy (gest. 1249).
Was steht als Nächstes an?
Ich werde tiefer in die Katharerbewegung im 13. Jahrhundert eintauchen und Hypothesen entwickeln, auf welcher Grundlage Lucas von Tuy religiöse Bildwerke als häretisch oder rechtgläubig einstufte. Dazu hilft es zu verstehen, welche Bilder Lucas vor Augen gehabt haben könnte. Was die Lehre betrifft, werde ich Anfang April mit meinem Chef Manfred Luchterhandt auf Exkursion nach Venedig fahren, wofür es noch einiges vorzubereiten gilt.
Was ist für Sie das Besondere an der Göttinger Religionsforschung?
Ich arbeite vor allem interdisziplinär und am liebsten kollaborativ, deshalb gefällt es mir besonders, dass die Göttinger Religionsforschung so interdisziplinär aufgestellt ist. Auch die hervorragenden universitären Sammlungen bereichern Forschung und Lehre an religionsgeschichtlichen Fragestellungen sehr.