Dr. Philip Knäble
Ergebnis der Dissertation in einem Satz:
In meiner Dissertation habe ich die Tanzpraktiken von französischen Geistlichen im Spätmittelalter untersucht und dabei herausgefunden, dass viele Domkapitel Tanz als paraliturgische Ausdrucksform nutzen.
In Göttingen seit: 04/2014
Studienfächer (Studienort): Geschichte und Sozialwissenschaften (Bielefeld/Paris)
Aktuelle Beschäftigung: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte
Forschungsschwerpunkte und Schwerpunkte in der Lehre: Spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Kirchen- und Wirtschaftsgeschichte, Jesuitenmission in Paraguay, Tanzgeschichte, Public History
Woran haben Sie zuletzt gearbeitet?
Ich habe gerade mit einem Kollegen zusammen einen Beitrag über die Frühe Neuzeit (1500-1800) in einem Handbuch zum Thema Religion und Wirtschaft geschrieben. Darin haben wir uns mit wirtschaftspolitischen Debatten der Reformationszeit über Wucher und die Größe von Handelsgesellschaften befasst. Außerdem haben wir uns mit den wirtschaftlichen Aktivitäten von Geistlichen im Handel von landwirtschaftlichen Gütern beschäftigt, der in Südamerika größtenteils auf Sklavenarbeit basierte. Ich finde Handbuchartikel sind nie einfach zu schreiben: Was kann man voraussetzen? Welche der vielen Themen müssen rein, auf welche kann man verzichten?
Was steht als Nächstes an?
Im Rahmen eines DFG-Netzwerks steht im Herbst in Frankfurt ein Workshop zum Thema „Ökonomie in der Jesuitenmission in Paraguay“ an. Dort werde ich einige Ergebnisse meiner Forschung vorstellen, inwiefern Wachstumssemantiken aus der Mission auf wirtschaftliche Zusammenhänge übertragen wurden. Es geht um die Rolle der Jesuiten bei der Entstehung des Frühkapitalismus. Ich bin schon gespannt auf die Kommentare der Kolleg*innen, vor allem aus den Bereichen Kirchengeschichte und Theologie.
Was ist für Sie das Besondere an der Göttinger Religionsforschung?
Am Göttinger Campus gibt es eine Vielzahl von interdisziplinären Projekten und die Religionsforschung deckt alle Epochen von der Antike bis zur Gegenwart ab. Das sorgt immer wieder für spannenden Austausch mit den Kolleg*innen vor Ort mit guten Impulsen für die eigene Forschung.