Newsletter des FiReF

Forum für interdisziplinäre Religionsforschung in Göttingen

Dr. Laura Haddad

Laura_FIREFAktuelle Forschung in einem Satz:

In meiner Forschung untersuche ich, ob und wie muslimische Modebilder in die mediatisierten kulturellen Wissensbestände in Deutschland eingehen und wie die Akteurinnen ihrem modischen und medialen Handeln Sinn geben.

In Göttingen seit: 02/2023

Studienfächer (Studienort): Soziologie, Politikwissenschaft und Islamwissenschaft in Münster und Hamburg

Aktuelle Beschäftigung: Wissenschaftliche Mitarbeiterin (PostDoc) am Lehrstuhl von Prof. Dr. Alexander K. Nagel

Forschungsschwerpunkte und Schwerpunkte in der Lehre: Ethnographische und qualitative Methoden, Islam in Deutschland, Fashion Studies, Kritische Stadtforschung, Intersektionalität, Digitale und mediale Diskursethnographie

Woran haben Sie zuletzt gearbeitet?

In den vergangenen Monaten habe ich mein DFG gefördertes Projekt „Muslimische Modebilder in Deutschland“ begonnen. Dabei habe ich versucht, die verschiedenen Ebenen, die für ein Forschungsprojekt relevant sind, parallel zu bespielen: ich bin in die Feldforschung eingestiegen und habe für mich sinnvolle Strukturierungsmodi etabliert (ein regelmäßiges Forschungstagebuch, erste Analysefluchtlinien etc.), ich habe Vorträge in unterschiedlichen Forschungszusammenhängen gehalten, um möglichst von Beginn an, mein Projekt in der Forschungscommunity sichtbar zu machen und breites Feedback und Perspektiven auf meine Forschung zu erhalten.

Aktuell bemühe ich mich um die Kontaktaufnahme mit den Digital Creators, die ich besonders spannend finde. Dabei gehe ich nach dem Prinzip der größtmöglichen Varianz unter den Accounts vor. Ich unterscheide zwischen besonders vielen Follower:innen respektive wenig Reichweite, unterschiedlichen Ästhetiken, räumlichen Verortungen (den Hintergrundkulissen der Bilder) und den gesellschaftspolitishen Themen, die in captions oder Videos zur Sprache gebracht werden. Ich habe bisher zwei Gespräche geführt, die schon richtig spannend waren und freue mich sehr auf diese Etappe der Feldforschung.

Was steht als Nächstes an?

Bisher habe ich vor allem die digitale Feldforschung durchgeführt und ein Sample von Instagram-Accounts erarbeitet, das ich kontinuierlich dokumentiere. Neben der co-präsenten Feldforschung, die ich nun verstärkt angehe, möchte ich bald meinen ersten Journal-Artikel schreiben und veröffentlichen. Dabei steht für mich die (noch ungeklärte) Frage im Zentrum, wie ich mein Projekt, das an der Schnittstelle von Religionssoziologie, Fashion Studies und Medienforschung verortet ist, bestmöglich zur Geltung bringen kann.

Was ist für Sie das Besondere an der Göttinger Religionsforschung?

Die Göttinger Religionsforschung zeichnet sich für mich durch eine kulturwissenschaftlich offene Haltung aus, die es möglich macht, auch mit Querschnitthemen (wie meinem) inhaltlich fruchtbar anzudocken. Ich genieße das Interesse und das Wohlwollen, mit dem ich hier empfange wurde, da ich aus vielen anderen Kontexten weiß, dass das nicht selbstverständlich ist.

Weitere Informationen unter:

https://www.uni-goettingen.de/en/676923.html